Via Claudia Augusta Radweg
Aufnahme der Via Claudia Augusta Radroute. Foto von: qwesy qwesy, CC BY 3.0
Übersicht der Radroute
Die Via Claudia Augusta ist ein Fernradweg mit einer Länge von bis zu 752 Kilometern, der durch drei Länder führt (Italien, Österreich und Deutschland) und dem Verlauf einer antiken Römerstraße folgt. Sie gilt als einfachste Alpenüberquerung für Radwanderer und verbindet das bayerische Donauwörth mit Norditalien. Dabei durchquert sie verschiedene Landschaften von der bayerischen Ebene über die Alpen bis hin zum mediterranen Klima der Po-Ebene.
Ab Trento teilt sich die Route in zwei Varianten:
- Die Padana-Variante (650 km): Führt über Verona nach Ostiglia
- Die Altinate-Variante (700 km): Führt über Feltre nach Quarto d'Altino bei Venedig
Die historische Bedeutung des Weges reicht bis ins Jahr 15 v. Chr. zurück, als Kaiser Augustus nach der Eroberung der Alpenregionen mit dem Bau begann. Später baute Kaiser Claudius sie zur ersten transalpinen Straße aus, die Europa verband und den Adriahafen Altinum sowie den Flusshafen Hostilia mit der Donau verband. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde diese historische Handels- und Kulturroute des Römischen Reiches als moderner Radweg wiederbelebt.
Der berühmte Reschensee mit seiner versunkenen Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Foto von: Philipp Steiner, Lizenz: gfdl
Heute ist sie einer der beliebtesten Radwege der Region und der zweitbeliebteste grenzüberschreitende Radweg unter deutschen Radfahrern.
Streckenprofil
- Überwiegend asphaltierte Radwege und verkehrsarme Nebenstraßen
- Wichtige Höhenpunkte:
- Fernpass: 250m Aufstieg von Biberwier
- Reschenpass: 500m Aufstieg von Pfunds
- Empfohlene Fahrtrichtung: Nord nach Süd aufgrund des günstigeren Höhenprofils
- Shuttleservice für alle Bergpässe verfügbar
Streckenbeschaffenheit
Berge bei Martina. Foto von: Michielverbeek, CC BY 3.0
Bayern
- Fahrt von der Donau durch das breite Lechtal
- Hügelige Landschaft und Almwiesen im Voralpenland südlich von Landsberg
Nordtirol
- Hochgebirgsgelände ab Füssen
- Bedeutende Pässe: Kniepass, Ehrenberger Klause und Fernpass
- Folgt dem Inn durch das Oberinntal
Trient. Foto von: Martin Stiburek, CC BY 4.0
Südtirol
- Erste mediterrane Einflüsse nach Überquerung des Alpenhauptkamms
- Führt durch Europas größtes zusammenhängendes Apfelanbaugebiet entlang der Etsch
- Üppige Vegetation und mediterranes Klima
Trentino und Venetien
- Padana-Variante: Folgt dem Etschtal nach Verona und in die Po-Ebene
- Altinate-Variante: Anspruchsvollere Route durch die Valsugana mit dem Caldonazzo-See und dem Piavetal, mit Blick auf die Dolomiten
Was macht die Via Claudia Augusta besonders?
- Hervorragende Radinfrastruktur durch die Berge
- Landschaftswechsel alle 20-30 Kilometer
- Drei Länder, zehn Regionen und drei Klimazonen
- Reich an römischen Ausgrabungsstätten und Kulturdenkmälern
- Zahlreiche Museen zur römischen Geschichte
- Regionale Spezialitäten, darunter römisch inspirierte Gerichte
- Der berühmte Reschensee mit seinem versunkenen Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert
Reschensee, Südtirol. Foto von: Luca Lorenzi, CC BY-SA 3.0
Praktische Informationen
Anreise und Transport
- Gut erschlossene Bahnhöfe entlang der Route
- Kostenlose Parkmöglichkeiten in Donauwörth
- Shuttleservice:
- Verfügbar für alle Bergpässe
- Rücktransport von Italien nach Deutschland (sechs Tage pro Woche, außer samstags)
Navigation
- Größtenteils gut ausgeschildert, Qualität der Beschilderung variiert je nach Region
- Empfehlung: Smartphone mit GPS-App oder GPS-Gerät mitnehmen
- Interaktive Karten und Apps zur Routenplanung verfügbar, aktuelle GPS/GPX-Dateien können von Traili heruntergeladen werden (oben rechts auf dieser Seite)